Time 2 Play!

Autor: adm-nr4n (Seite 2 von 6)

Sport und Gefühle

Hier und da verhilft uns der liebe Sport zu ein paar besonderen Momenten, zu besonderen Gefühlen. Ein völliges Hochgefühl, bei dem wir uns im nächsten Moment sofort bei einem verrückten Event anmelden würden oder aus dem Stand raus eine (weitere) Trainingseinheit beginnen könnten. Ein totaler Zerfall ist ebenso möglich. Die Sportschuhe werden an den Nagel gehängt. Das aktuelle Sportstudio anzusehen muss reichen. Hoch und nieder mit der Stimmungslage. In den letzten Wochen gab es einige dieser Hormonausschüttungen.

Was für mich immer zu einem neuen Projekt oder einer neuen Saison gehört, ist der Gang zum „Runners Shop“ in Augsburg (ich habe schon einmal davon berichtet). Auch diesmal wollte ich mich mit neuen Schuhen ausrüsten, da meine aktuellen nun ziemlich plattgelaufen sind. Dies hat mir stets einen tollen Motivationskick gegeben. Erblieb diesmal jedoch aus. Aus altersbedingten Gründen schließt der Shopinhaber. Ich war in den finalen Tagen/Wochen des Shops da. Schuhe? Bereits ausverkauft. Für mich starb in diesem Augenblick eine Tradition, eine schöne Stunde in der man mit einem anderen Läufer ohne Kräftemessen fachsimpeln und ein paar Laufschlappen testen konnte. Seit nun zehn Jahren war das so. Ich habe mich noch mit den letzten Laufartikeln ausgestattet und mir einen Nachfolger empfehlen lassen. Es gab dann noch ein freundliches Händeschütteln, Lächeln und „Mach´s gut!“. Beim Hinausgehen und beim Hinutersteigen der einzigen Treppen zerbarst dann für ein paar Sekunden meine Welt. Wäre es eine Netflix-Serie wäre mir noch schwindelig geworden. Aber was soll man machen. Der gute Mann hat sich seinen Ruhestand rätlich verdient. Der Blick muss nach vorne. Richtung „Absolute Run“, zum neuen Fachgeschäft, welches mir empfohlen wurde. Das Gefühl war hier schon anders. Fremd. Neu. Mehr Business als Leidenschaft. Dafür jedoch technisch sehr gut und professionell ausgestattet. Beim Absolute Run wurde erst einmal ein 3D-Bild meiner Füße aufgenommen und dann überlegt, welche Fußbekleidung das Richtige sein könnte. Wir, die Verkäuferin und ich, wurden dann fündig. Die „Ghost 2 Max“ von Brooks nenne ich nun mein Eigen. Diese haben ein neues unbekanntes Gefühl an meinen Füßen ausgelöst. Mit der neuen Technik, die nun die meisten Hersteller nutzen, fühlt es sich an, als ob man auf Sprungfedern läuft. Mit einem lachenden Auge verließ ich den Laden und freute mich auf die nächste Laufeinheit. Vom anderen Auge musste ich aber noch die Tränen von meinem Traditions-Verlust wegwischen.

Kommen wir zur Inspiration die der Sport auslösen kann. Davon bekomme ich immer viel beim EOFT (European Outdoor Film Tour). Dort werden in Kinos oder Hallen Kurzfilme von extremen Sportprojekten oder Abenteuerausflügen gezeigt. Danach fühle ich mich zum einen sehr klein. Was ich bis jetzt gemacht habe? Peanuts gegen die Performance der Akteure. Zum anderen sitzt aber auch ein Männlein auf meiner Schulter oder vielleicht eher im Bauch, dass mir zuflüstert: „Denk nicht so klein. Keine Panik. Trau dich, was extremes zu wagen! Nur zu!“ Schaut euch unbedingt mal so eine Tour an. Sie ist es wert. Auf dieser Tour wurde z. B. eine Doku über einen Blinden gedreht, der klettert. Ja, klettern. Nicht festgeleint und hochgezogen. Klettern. Wie Leute die etwas sehen können. Und natürlich klettert er nicht in einer Boulderhalle. Neiiiiin. Extrem! Auf richtigen Gebirgen, die jeder Ungeübte nicht einmal 3 m hochkommen würde. Er sieht durch hören und fühlen. Sein Statement: „Zu 90% trete ich richtig auf, aber wenn ich nach dem perfekten Tritt suche, wird es ineffizient.“ Mein Fazit: Nicht so viel denken, einfach mal machen. Oder es gab noch eine Familie. Zwei ca. 40-Jährige die mit ihrem Vater einen Berg in Pakistan per Freeclimbing erklimmen wollten, was bisher nur die Huber-Brüder geschafft haben. Spannend war der Vater. Er war zum Dreh 71 Jahre alt. Diese Power und dieses Feuer, die seine Augen ausstrahlten. Zum Alltag gehört ein morgentliches Ping-Pong-Spiel gefolgt von Klimmzügen am Türrahmen. Er betreibt auch ansonsten Klettersport. Mit 71 Jahren. Ich gebe alles dafür später auch noch so eine Power zu haben. Zum Schluss möchte ich noch eine Mountainbikerin erwähnen, die auch schon an mehreren Weltmeisterschaften teilgenommen hat. Diese hat den Mut der Sucht sich zu messen abzusagen und fährt nun einfach in der Welt herum. Auf Abschnitten und mit Menschen mit denen ihr der Sport Spaß macht. Es gäbe noch sehr viel mehr von diesen Stellen, bei denen man zum Reflektieren kommt. Aber wie gesagt: Seht es euch selber mal an.

Eines ist auf jeden Fall klar. Mit Sport wird es nicht langweilig. Er inspiriert und motiviert. Und je krasser die Dämpfer sind, desto größer ist das Hochgefühl, wenn man diese überwunden hat. Habt also viel Spaß bei der nächsten Einheit. Time 2 Play!

Salziger Marathon

Kleiner König Kalle Wirsch (Augsburger Puppenkiste)

„Tief unter der Erde, da ist es schön. Holla dihi, holla diho. Da kann man uns, die Erdmännchen, sehen. Holla dihi, holla diho. Wir lachen und tanzen und sind dabei froh. Wir singen den ganzen Tag so.“

So geht das Eingangslied des Puppenkiste-Films. Dieses könnte gleichzeitig der Startsong für meinen nächsten Marathon sein. Und somit kommen wir zur Auflösung des Rätsels aus meinem letzen Beitrag: Es ist der Kristallmarathon im Erlebnis-Bergwerk Merkers (Thüringen). Richtig gelesen. Dieser Marathon findet unter Tage statt. Unter der Erde, quasi unterirdisch, fand ich scherzhaft diese Höhenlage zu meinem derzeitigen Fitnesszustand passend. Zum Schutz vor herunterfallenden Salzbrocken oder einfach nur um zu vermeiden, dass man sich den Kopf stößt ist das Tragen eines Fahrradhelms Pflicht. Eine Stirnlampe gehört ebenfalls zum Outfit dazu. Das Bergwerk hat es auch ansonsten in sich. Neben dem normalen Besichtigungsbetrieb gibt es auch ein jährliches Mountainbikerennen, (Zumba-)Konzerte oder Hochzeiten. Die Strecke ist also ganz gut prepariert. Sie beträgt allerdings, wer hätte das gedacht, nicht 42 km, sondern 3,3 km. Das Teilnehmerfeld ist mit 750 Teilnehmer rar gesät, vor allem da es einen Halb- und einen ganzen Marathon gibt. Der Ehrgeiz, wer wen wie oft überholt, könnte also durchaus geweckt werden.

Mein Laufshirt wird dann wieder salzig. Damit wird das Salz im Bergwerk jedoch eher weniger zu tun haben (bähhh). Unter Tage herrschen sehr angenehme Temperaturen. Neben dem Helm und der Stirnlampe ist daher ein Sommerdress vollkommen ausreichend. Wie crazy, wenn man bedenkt, dass der Startschuss am 16. Februar ertönen wird. Dann wird es heißen:

„Tief unter der Erde, da ist es schön. Holla dihi, holla diho. Da kann man uns, die Marathonis, sehen. Holla dihi, holla diho. Wir rennen und schnaufen und sind dabei froh. Das geht fast den ganzen Tag so.“

Viel Freude bei euren nächsten Einheit und beim Salzsammeln 😉

Licht und Schatten

Hui, lange ist es her. Seit dem Medoc-Marathon konnte ich diese Woche zum ersten Mal wieder die Laufschuhe anziehen. Manchmal ist der Körper wie ein Auto. Da müssen Teile gewartet, repariert oder ausgetauscht werden. Noch schnell einmal durchsaugen und dann kann es wieder weitergehen. Doch dann hinkt der Vergleich. Sieben Wochen ohne Training lassen den Motor nicht so superrund schnurren. Nach der ersten 8 km-Einheit hat man Muskelkater. Beim Gang in den Keller schnauft man wie sonst nach einem Halbmarathon. Man fühlt sich eher wie ein geernteter Bauernacker: Platt gemacht. Und dann ist auch noch Herbst. Dick anziehen um dann in die Dunkelheit rauszugehen und sich fit machen. Ein paar Straßenlampen geben Licht, doch überwiegend läuft man im Dunkeln. Im Schatten.

An dieser Stelle kann man sich gut an die Worte von Patrick Lange bei seiner Siegerrede lehnen. Wer dieser Lange sein soll? Patrick Lange wurde letztes Wochenende zum dritten Mal Triathlon-Weltmeister auf der Ironman Hawaii-Strecke. Sein Wettkampfjahr lief bis dato eher mäßig. Seinen Sieg wittmete er seiner vor vier Jahren verstorbenen Mutter. Doch nun zurück zu der Siegesrede des Champions, die er vor den anderen Größen dieses Sports, seiner Familie und einer Menge Zuschauern hielt. Dabei zitterte er selbst ein Gedicht:

„Ihr werdet euch nicht an meinen Namen erinnern. Dies ist das letzte Mal, dass ihr mich an der Spitze seht. Meine Zweifel werden meine Träume zerstören. Je mehr ich lerne, desto mehr scheine ich zu verlieren. Ich möchte weitermachen, aber nicht heute. Das ist der Punkt, an dem ich aufgebe.“

Wenn so jemand, der auf der absoluten Spitze steht, solche Worte an die Menge richtet, kurz nach einem überwältigenden Erfolg, dann darf man selbst vielleicht auch darüber nachdenken, einfach auf der Couch zu bleiben. Lieber eine Runde netflixen anstatt sich zu schinden. Wieder auf ein Level zu kommen, bei dem man über die Teilnahme an Ultra-Distanzen mit besonderen Widrigkeiten nachdenken kann, erscheint sehr weit weg. Viel Schatten um einen herum. Aber entschuldigt bitte. Patrick Lange gab dieses Gedicht auch noch rückwärts, in umgekehrter Richtung zum Besten:

„Das ist der Punkt, an dem ich aufgebe. Aber nicht heute. Ich will weitermachen. Je mehr ich zu verlieren scheine, desto mehr lerne ich. Meine Träume werden meine Zweifel zerstören. Ihr werdet mich an der Spitze sehen. Dies ist das letzte Mal, dass ihr euch nicht an meinen Namen erinnern werdet.“

Und da fängt doch wieder die Leidenschaft an zu brennen!?! Man spürt das Licht, eine neue Motivation. Eins zu eins möchte ich diese Worte nicht für mich übernehmen – das wäre schon sehr hochgegriffen – jedoch, finde ich, darf man sich mancher Worte schon zum eigenen Antrieb bedienen. Nicht aufgeben. Weitermachen. Aus Niederlagen lernen. Träume die Zweifel zerstören. Ach, geht es euch da auch gleich besser? Die Spitze kann man ja auch als erreichtes Ziel interpretieren. Das sich Leute gleich einen Namen merken … ok. Das geht wohl leichter wenn man einen Tiktok-Account mit vielen Katzen als Themenschwerpunkt einrichtet. Es hat mich allerdings schon sehr gefreut, dass meine Beiträge wohl schon gelesen werden. Dafür an dieser Stelle vielen lieben Dank. Sowohl für´s Lesen als auch für das Feedback.

Wie soll es aber nun konkret weitergehen? Die Schnauferei in den Keller bleibt ja erst noch erhalten. Nun, wenn man im Niveau gerade so weit unten ist, dann muss man sich halt was suchen, was ebenfalls unterirdisch ist. Wo es eben Licht und Schatten gibt. Viele von euch fanden mein Kostüm-Rätsel vor dem Medoc-Marathon ganz witzig. Daher möchte ich den Spannungsbogen zum nächsten Großevent noch ausbauen bzw. aufrecht erhalten. Überlegt also selber mal, was oder wo das nächste Event sein könnte. Zwei kleine Tipps: Das Bild zeigt einen Sportartikel, den ich benötige. Und nein, es hat nichts mit Radfahren zu tun.

Wir merken uns also: Falls wir im Herbst-Blues stecken, dann denken wir an Patrick Lange. Ist es uns (draußen) zu dunkel, so nehmen wir eine Strinlampe mit. Hoch den Kopf und hoch den Hintern. Macht man einen Schritt nach dem andern, so sehen wir danach, dass wir wieder ordentlich was geschafft haben. Nicht nur beim Laufen. Im großen Spotlight prangend: „Aroo! Time To Play!“ Macht es gut und gebt Gas.

Auf die Plätze! Fertig! Prost!

Mit dieser Überschrift ist der Marathon du Médoc (7.9.24) ganz gut beschrieben. Doch es wäre so schade damit schon aufzuhören, denn aus diesem Rennen laufen die Geschichten über, wie der Wein aus einem übervollen Fass. Doch der Reihe nach.

Der Marathon findet in dem Weinstädtchen Pauillac statt. Da dort ansonsten aber nicht viel zu sehen ist, haben wir uns für Bordeaux als „Stadt der Unterkunft“ entschieden. Wer hier noch nie war, sollte sich für die Stadt selbst drei bis vier Tage gönnen, durch die Straßen wandern und ein paar Museen besichtigen. Die wirklich wunderschöne Altstadt lädt sehr zum Flanieren ein. Wer kein wirklicher Museumsfan ist, der muss dennoch eines mindestens ansehen. Das Weinmuseum! Hier bekommt man nicht nur plump erklärt wie Wein gemacht wird, sondern erfährt auch alles über die Werbemaschine, das Gefühl beim Weintrinken, die Gesellschaft darum und vieles mehr. Dies wird auch auf eine tolle interaktive und sehr stilvolle Ebene getan, die sehr kurzweilig ist und alle Sinne anspricht. Um dem Geschmackssinn auch miteinzubauen, darf man sich am Ende ein Gratisweinchen auf dem Dach des Museums aussuchen und die grandiose Aussicht der Stadt bewundern. Das Museum selbst stellt ebenso einen Grund dar auf die Fototaste zu drücken, denn sie hat die Form einer Weinkaraffe. Hier ein paar Impressionen:

Am Vortag, jeder Marathoni weiß es, haben wir die Startnummern geholt. Dafür haben wir uns im Vorfeld beim Shuttlebus angemeldet. „20 – 30 min“, dachten wir, „Länger wird das nicht dauern.“ Oh doch! 90 Minuten! Einfach! Naja, überraschend war es, schlimm zum Glück nicht. Den ganzen Vormittag regnete es jedoch, als wir aber ankamen machte sich die Sonne etwas Platz bei der Stadt Pauillac und brachte eine nette Szenerie zum Vorschein. Alles „echt reizend“ aber der Zahn der Zeit hat hier und da schon daran genagt. Die Marathonbörse mit Startnummernausgabe und Werbezelten fand an und in einer älteren Turnhalle mit Charme statt. Langsam wurde klar: „Nervös muss man nicht sein. Es wird alles halb so wild.“ Doch wirklich glauben konnte ich dem ganzen Braten oder hier besser Weinglas noch nicht. Ein paar Witzfotos gemacht, Nummern geholt, Merchandise gekauft und dann die Werbezelte angesehen. Auch das ist für uns Läufer nichts Neues. Hier und da „tolle“ Marathons. Doch die dortigen hatten alle eine Gemeinsamkeit. Neben bzw. während des Laufens gibt es Alkohol. So viele andere Weinmarathons. Wahnsinn. Für die die sagen „Auf einem Weinmarathon bin ich ja schon in Médoc.“ oder „Wein ist nicht so meins.“ kein Ding. Es gibt auch einen Bier- oder Cognac-Marathon. Zum Ideensammeln waren genügend Zelte da. Im Anschluss wollten wir mal den Start-Zielbereich ansehen. Den fanden wir sehr leicht an der Uferpromenade. Doch dort wurden keine Stände für Läuferstrümpfe, Isodrinks oder Müsliriegel aufgestellt. Wie für diesen Marathon üblich geht es zur Hälfte auch um das richtige leibliche Wohl. Stände für Wein, Entenbrust-Sandwiches, Salamisorten, Oliven, Caneles, und und und luden ein, dem Läuferdruck zu entfliehen. Auch dazu ein paar Bildchen:

Am frühen Abend kamen wir wieder nach Bordeaux zurück. Da gab es dann noch die übliche Pastaparty und fertig. Für den Lauftag klingelte der Wecker schon sehr früh (5:00 Uhr). Das Shuttle fuhr um 6:30 Uhr wieder ab. 8:00 Uhr Ankunft, 9:30 Uhr Start. Sollte also alles klappen. Hui, gerade so. Den Marathon gab es zuvor schon 37 mal. Für solche Sachen wie Abgabe von Läufertüten oder genug Toiletten sollte man also genug Erfahrung gesammelt haben. Was soll ich sagen, die Schwerpunkte lagen wohl wo anders. Um unsere Wert- und Wechselsachen abgeben zu können mussten wir vor normalen Outdoor-Spinden warten und dafür auch zahlen. Naja, blieb noch eine Stunde für die klassische „Vor-dem-Lauf“-Toilette. Waaaaahnsinn. Wer konnte der schlich sich ins Schilf, der Rest musste vor ein paar wenigen Dixis warten. Die Laune und die Temperaturen sanken. Um 9:15 Uhr waren mein Laufbuddy Jo und ich dann fertig. Mit der Toilette. Warm machen? Keine Chance mehr. Mit mäßiger Stimmung ab an den Start. Und jetzt, wo alles wichtige gemacht war, kam der Blick für den Rest. Die Mitläufer. Die Party. Das Rennen. Und sofort hatten wir ein breites Grinsen im Gesicht. So viele tolle Kostüme, dass man sich auch in ihrer Masse mehr wie auf einem Faschingsumzug fühlte. Eine wahnsinns Atmosphäre mit guten Medleys und vor dem Starttor nicht nur jemand der die Menge aufheizt, sondern zusätzlich eine fette Show. Mit Band-Artisten, die sich von Kränen abseilten, Riesenballons, die vom Rauthaus auf die Läufermasse geschmissen wurden u.v.m.

Und dann der Startschuss. Das Läuferfeld aus 64 verschiedenen Ländern setzte sich langsam in Bewegung. Und mit langsam meine ich langsam. Die ersten beiden Kilometer sind wir mehr durch den Ort spazieren gegangen als zu joggen. Die Pace bei ca. 12 min/km. Die kleinen Straßen durch Pauillac restlos mit Läufern verstopft. Wer nicht unmittelbar ganz vorne am Starttor ist, kann sich von einer guten Zeit verabschieden. Doch das ist einer der Zauber von Médoc. Die Zeit spielt keine Rolle. Schlecht ist der Run dennoch nicht. Hier nehmen nicht nur lauter Laufanfänger und Trunkenbolde teil. Die Zielzeit der Herren beträgt jedes Jahr um die 2:30 h, also nicht schlechter als die von anderen Läufen. Wer diesen Wahnsinns-Marathon jedoch mitmacht macht nach meiner Ansicht etwas falsch, wenn er ihn auf Zeit läuft. Und nun zu einer weiteren Frage, die ihr euch vielleicht gestellt habt. Was war mein Kostüm? Ich ging als Herzkönig. Jo war ein Zauberwürfel. Auf Karten-Kostüme verschiedenster Art konnte man die 42 km blicken. Weiter gab es mehrere Schwimmoutfits (sexy). Was noch? Eine Basketball-Gruppe, von denen einer einen Mini-Korb auf dem Rücken trug; der Ball dazu fehlte nicht; Badmintonspieler, die auch das Netz dabei hatten um während des Runs ein wenig zocken können; Männer die auf satirische Weise das Beachvolleyballoutfit der Frauen kritisierten. Außerhalb des Themas gab es ebenso lustige Darsteller von Schneewittchen, Casino-Puff-Betreiber (das passt eigentlich schon), Müllabfuhr, Piraten und noch vieles mehr. Jeder Meter bot beste Unterhaltung.

Kommen wir zur zweiten Disziplin. Den „Getränken“. Keine Angst, es gab alle zwei Kilometer einen Wasserstand, an dem man auch Knabbersachen, Obst und Riegel zu sich nehmen konnte. Doch außer dem Wasser hat man in Summe besser darauf verzichtet. Warum? Da bleibt für das gute Zeug sonst kein Platz mehr im Bauch. Den Wein selbst konnte man meistens auf dem Chateau-Gelände selbst verkosten. Wer viele Schlösser sehen möchte muss hier teilnehmen. Wer ein König ist, ist ein Idiot, wenn es nur darum geht gut zu hausen. Viel zu viel Arbeit. Mach in Wein, das Schloss ist mindestens genauso gut. In den Chateaus gab es dann stets auch eine Band, die zum Party machen einlud. Und nicht vor dem vielen Wein erschrecken. Jeder Becher oder Glas war maximal nur ein zu einem Viertel voll. Unser Anspruch war es dennoch, von jedem Weinchen etwas zu kosten. Wobei, das stimmt nicht ganz. Der Anspruch war, sämtlichen Angeboten zu kosten! Von Schluss zu Schloss schlängelten sich die kostümierten Läufer dann durch die Weinreben und -straßen. Nach den ersten sechs Chateaus – also sechs Weinchen – habe ich schon ein leichtes Schwanken bemerkt. Durch Nutzung des reichlichen Wasserangebots stellte dies aber kein Problem dar. Mein Highlight bis dahin? Den Wein direkt aus dem Zapfhahn trinken =P. Da die Strecke eine Art hässliche Acht war, waren wir direkt zur Hälfte wieder in Pauillac zurück. Dort schoben wir neben dem Wein auch ein kurzes Fotopäuschen mit unseren Fans ein. Zuvor sagte ich, dass die Zeit keine Rolle spielt. Dies tat sie mittlerweile wieder, denn ich dachte mir, dass es schon schade ist, dass der halbe Lauf schon vorbei ist. Die zweite Hälfte war jedoch noch spektakulärer. Immer häufiger kam es vor, dass bei den Musikgruppen und Weinzelten das Laufen kurz vergessen und einfach eine Weile getanzt wurde. Klar, weshalb auch nicht. Noch eine Spezial-Story? Klar doch! Zwei Chateaus auf dem zweiten Abschnitt boten Massagen an. Wieso bis zur Finishline darauf warten? Dieses Angebot schlug unser Stolz jedoch aus. Dennoch, soooo unfassbar viel Spaß.

„Ja ja, die haben bestimmt zum Schluss gemerkt, dass das nicht so gut war.“ denkt sich nun vielleicht die eine oder der andere. Auf den letzten 10 km eines Marathons kommt ja stets der Mann mit dem Hammer. Der wurde aber auch zum Mitmachen und Verkleiden eingeladen. Der Hammermann suchte sich dabei das Kostüm eines Obers aus und vertauschte seinen Hammer mit einem Tablett. Denn die Zeit, die zusätzlich noch geopfert wurde, wurde in Schlemmereien investiert. Ab Kilometer 30 begann das erste Chateau mit Käse, Wein, Fritten und Bier. Ob wir das auch gekostet haben? Das habe ich doch zuvor gesagt: Alles kommt in den Mund!!! Caneles to go, Bratwurst, Steak, nochmal ein Bierchen, ein Stand mit Weiß-, Rosé- und Rotwein, ja es ging fast nicht besser. Den zweiten Weißwein gab es jedoch zu einer besonderen kulinarischen Spezialität. Frische Austern! Die hatte ich davor noch nie gekostet. Wie die so sind? Sagen wir, es gab danach noch eine Zweite. Für die letzten beiden Kilometer erhielten wir dann noch ein Eis und dann war es so weit. Der tragische Moment kam. Wir durchliefen die Ziellinie. Noch nie habe ich mir so sehr noch mehr – und zwar viel mehr – Kilometer gewünscht. Ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber dieser Marathon hat unendlich viel Spaß gemacht. An dieser Stelle danke ich meinem belgischen Laufbuddy Jo, den ich beim Marathon in der Mongolei kennengelernt habe, auf das aller herzlichste für eine fantastische Zeit in Frankreich.

Nach dem Ziel wurde es dann etwas schwerer. Wir bekamen nämlich viel Gewicht, welches wir dann schleppen mussten. Einen Rucksack, in den wir unsere Flasche Wein und einen Becher dazu hineinstecken konnten. Als Geschenk! Den Becher nutzten wir aber erst einmal für unser „After-Run-Beer“. Für unsere Massage blieb leider keine Zeit mehr, denn der Bus fuhr bereits eine Stunde nach unserer Zieleinkunft ab. Nichtsdestotrotz konnten wir die Atmosphäre noch einmal schön aufsaugen, was auch am Wetter lag. Zum Großteil des Laufs war es sehr wolkig, was sich mit unseren Kostümen temperaturmäßig allerdings sehr ausgeglichen hat. Die finalen 10 km und unsere Zeit nach dem Rennen durften wir dann unter blauen Himmel laufen. Unendlich happy stiegen wir in den Bus zurück nach Bordeaux ein. Gerne hätten wir weiter vor Ort gefeiert. Dies holten wir allerdings für uns in Bordeaux nach. Irgendetwas fühlte sich jedoch bei mir am Abend und auch am Tag danach merkwürdig an. Ich konnte super schlafen (bei nach einem Marathon normalerweise unüblich) und konnte Treppen laufen. Schnell. Hoch und runter und ohne komische Figuren zu machen. Ja, die geringe Pace hat sich wohl an einer Stelle bezahlt gemacht. Meinem Körper ging es immer noch super.

Und ja, letztendlich kommen noch die harten Zahlen. 24+ Becher/Gläser Wein, 3 Becher Bier, 2 l Wasser, Käse, Bratwurst, Steak, Austern, Canele und Eis. Gelernt habe ich tatsächlich auch und zwar was Wichtiges. Der Marathon hat sich aufgrund der Pace (insg. knapp unter 8 min/km) nur mäßig auf meinen Körper ausgewirkt. Der Ultra-Marathon, den ich ja einmal laufen möchte, jagt mir daher wesentlich weniger Angst ein als vor dem Weinlauf (Mut angetrunken?). Bis zum Ziel haben wir 5:56.03 h benötigt, was Platz 2476 von 8500 Läufern bedeutet. Somit waren wir immer noch im ersten Drittel dabei. Dies zeigt auch wieder, wieviel Freude Médoc gemacht hat. Sowas brauche ich wieder. Sowas solltet ihr auch ausprobieren. Sowas ist super.

Habt nun auch viel Spaß beim Laufen und bei der „Nachbereitung“. Vielleicht habt ihr ja ebenso Lust eine Kleinigkeit für den WWF zu spenden. In diesem Sinne: Prost!

Läuferrätsel

Das nächste Jahreshighlight nähert sich. Noch sieben Tage und die Korken, ähhh der Startschuss knallt. Vom Medoc-Marathon habe ich schon seit meinem ersten Marathonjahr 2016 erfahren und genauso lange möchte ich bei diesem Event mitmachen. Nun ist es bald so weit. Doch auch wenn der Marathon eher spielerischer Natur ist – man macht ja dazwischen viele Trinkpausen – so bleiben es dennoch 42 km die zu laufen sind. Spielerisch ist er aber auch, weil es ja stets einen Dresscode gibt. Man muss sich verkleiden. Dieses Jahr geht es rund um das Thema „Spielen“. Gesellschafts-, Casino-, Ball- oder Computerspiele. Egal, Hauptsache spielen. Nun zum Rätsel: Meine Robe ist gekauft. Meine Frage an euch: Wer oder was bin ich? Schreibt mir gerne. Als Hilfestellung habe ich ein paar Fotos von meinem Outfit geschossen, die euch etwas helfen sollen. Viel Spaß beim Raten.

Action Panda

Seit es diese Homepage gibt habe ich schon einige Kilometer hinter mich gebracht und zu mehreren Spendenactionen aufgerufen. Und ihr habt mich dabei immer wieder unterstützt. Durch aufmunternde Worte, euer Interesse oder eure Spenden für den WWF. Zuletzt erhielt ich sogar einen Brief des WWF in dem mir für die ganzen Spenden gedankt wurde. Ich finde, dass uns gemeinsam der Dank gebührt. Zusammen haben wir bereits schon knapp 1900€ gesammelt. Der WWF nennt uns Spendenteilnehmer daher Action Pandas. Als kleine Anerkennung steckte noch ein Armband in dem Umschlag.

Die andere Seite des Bracelets hält noch den Satz „Be The Change.“ bereit. Ich finde, dass wir durchaus schon was verändert haben. Durch unsere Hilfe könnten einige Quadratkilometer an Regenwald geschützt werden. Das bedeutet für uns Luft zum Atmen und für die Tiere Raum zum Leben. Wenn das mal nicht super ist, oder? Dabei möchte ich auch nochmals betonen, dass eure Spenden direkt an den WWF gehen. Über euer „Change“-Investment werde ich lediglich als Werbeträger – oder eben Action Panda – informiert. Alle Links und QR-Codes in denen ich zu spenden aufrufe führen direkt zum WWF. Es wäre fantastisch und ich würde mich riesig freuen, wenn ihr diese Seite teilt und andere Lauflustige darüber informiert.

Mein Angebot: Ich laufe. Für und mit euch. Der nächste Run wird der Marathon du Medoc sein über den ich schon berichtet habe. Danach? Mal sehen. Ich bräuchte mal wieder etwas Ausgefallenes. Etwas Spektakuläres. Etwas … mehr. Im Kopf tummeln sich viele Ideen. Einmal über die 42 km hinaus laufen. Oder mal an einem Bergmarathon teilnehmen. Kombinationen von beidem? Gerne! Mehrere Tage oder zumindest 24+ h? Warum nicht! Ich möchte meine Liste von ausgefallenen Läufen jedenfalls erweitern und dabei soll sich nicht einfach nur ein Land ändern, sondern auch das Rennen selbst. Jetzt trabe ich aber in den sommerlichen Sonnenuntergang (mit Blitz und Donner). Time to play!

Affen, Alpakas & Athleten

Whatsapp (5:48 Uhr): „Guten Morgen, hast spontan Lust mit auf dem Zoolauf heute Abend um 18 Uhr zu laufen? Treffpunkt wäre 17:45 Uhr am Löwenhaus.“

Und ob ich Lust hatte! Ca. 12 Stunden später stand ich dann mit Laufklamotten im Zoo. Was für ein cooles Setting! Während ich noch auf meine Freundin von der die Nachricht kam wartete, konnte ich mir neben den Tieren auch die Läufer ansehen. Der 15. Augsburger Zoolauf hatte etwas von einem Firmenlauf. Also quasi auch alle in bestimmte Spezies unterteilbar, da alle in eigene Felle (Firmenshirts) gekleidet waren. Eine Gruppe lies sich etwas mehr von der Lauflandschaft inspirieren als die anderen. Sie kamen in Nashornkostümen =). Im Löwenhaus selbst pirschten sich die Läufer an fünf Personen ran. Ihre Fluchtmöglichkeiten waren sehr schlecht. Hinter ihnen war eine Glasscheibe, welche sie von einer Löwengruppe trennte. Vor ihnen versperrten ihnen Holzbalken (oder war es Bierbänke?) den Fluchtweg. Da erst bemerkte ich die Laptops. Es waren die Leute von der Anmeldung.

Direkt an der Kinderecke mit Streichelzoo stand dann schon das Start- und Zieltor. Dort machten sich die Athleten und ich bereit den Worten des Moderators zu lauschen und sich das Regelwerk anzuhören. Es galt, so viele Runden wie möglich innerhalb einer Stunde zu sammeln. Nach jeder Runde musste man dabei seine Hand durch einen Gummi fädeln, der bereits fachmännisch von den Helfern aufgespannt wurde. Dies erinnerte unweigerlich an Ritterspiele in Form des Tjostens oder an Eisvögel, die versuchen ein Fisch aufzuspießen. Für jeden Gummi wurde im Nachhinein ein Betrag von 2 € vom Rotary-Club an den Augsburger Zoo gespendet. Dabei kamen zum Schluss 5000 € zusammen. Eine schöne fette Honigwabe für die Zoobären. Doch man sieht auch, dass der Lauf nicht all zu groß war. Dies liegt nicht daran, dass der Lauf keine Fanbase hatte, oh nein. Die Firmen/Läufer stürzten sich bei der Anmeldung wie die Geier auf Aas, so dass die Plätze binnen 24 h bereits vergriffen waren. Woran es lag, dämmerte mir sofort nach dem Startsignal (auf eine Schuss wurde sinnvollerweise wegen der Tiere verzichtet). Die Laufstrecke war natürlich der normale Gästeweg durch den Zoo. An manchen Stellen war dieser sehr schmal. Da ich kein Kletteraffe bin, musste ich mich mit meiner Laufpartnerin fast einen halben Kilometer in Geduld üben, bis sich die Athletenherde auf der Strecke verteilt hatte. Wir konnten in dieser Zeit ganz normal gehen. Diese Meter nutzte ich dann, um mit meiner GoPro auf Safari zu gehen und von den Tieren ein paar Fotos zu machen. Mehr Läufer waren also einfach nicht möglich.

Während des Laufs gab es einige Highlights. So konnte ich z. B. endlich einmal die Nasenbären sehen, die etwas aus ihrem Holzhaus spitzelten. Auch der Kragenbär schaute in einer Runde aus seiner Höhle und betrachtete das rege Treiben. Neben den Zuschauern klatschten dann auch noch die Seehunde in ihre Hände. Was den Lauf jedoch auch sehr angenehm gestaltete war die Stimmung. Es galt nicht seine Bestleistung zu toppen oder einen bestimmten Platz zu erreichen. Ziel war es einfach miteinander zu laufen und einen schönen Abend mit toller Kulisse zu verbringen. So stapften dann auch kniehohe Kinder mit Mutti oder Vati durch den Zoo und sammelten ihre Rundengummis. Wirklich süß. Zehn Minuten vor Ende wurde dann ein blauer Teppich am Ziel ausgebreitet, der die Finalrunde einläutete. In dieser konnte man sich dann auch noch am Getränkestand ein Becherchen Weinschorle gönnen. Ideal um mich für den Medoc-Marathon einzustimmen. Drei Minuten später baumelte dann eine Finisher-Medaille um meinen Hals. Die Verpflegung war auch spitze. Wasser, Proteindrinks, Bananen und Sammeln. Völlig ausreichend für eine Stunde laufen.

Das eigentliche Ende fand ja im Biergarten nebenan statt. In der Anmeldunggebühr war auch ein Getränkegutschein für diesen dabei. In Kombi mit einem Schälchen Pommes oder Kässpatzen konnte man so der anschließenden Tombola und der Siegerehrung folgen. Danach zogen die Läuferherden zügig ab, so dass die Tiere ihre Ruhe bekamen. Für mich war es ein schönes Erlebnis, von dem ich hoffe, dass ich irgendwann im nächsten Jahr in knappen 24 h Beute reißen und einen Startplatz ergattern kann.

Habt auch noch ein schönes Laufwochenende. The Lion runs tonight!

Würzburger Marathon

Und fertig. Wieder einen gefinisht. Der Würzburger Marathon ist Geschichte. Doch spulen wir auf den Vortag des Laufs zurück. In Würzburg lässt es sich aushalten. Eine tolle Innenstadt zum Flanieren. Für mich ist dabei auch die Anzahl an Eisdielen wichtig und die fällt in Würzburg nicht zu knapp aus. Erstmals konnte ich Safran-Pistazie kosten. Kreativ. Doch leider hört es sich sehr viel besser an, als dass es geschmeckt hat. Des Weiteren stand ja noch die Entscheidung zwischen Residenz und Festung im Raum. Die Würfel sind für die Festung gefallen. Zur Festung hin gibt es einen schönen Fußweg über die Weinberge. Da ich jedoch einen Marathon vor mir hatte habe ich die Autovariante gewählt. Von der Festung hat man einen wundervollen Ausblick über Würzburg, der zu einem Picknick einlädt. Die Festung selbst sieht von Nahem jedoch nicht ganz so spektakulär aus. Ähnliches galt auch für die „Marathon-Messe“. Die war mit einer Hand voll Ständen schnell besichtigt. Lediglich die leckere Pasta hat einen länger in der Halle gehalten. Dennoch, dass Sightseeing am Vortag war recht schön. Nach einer unruhigen Nacht (die gehört zum Startpaket unweigerlich dazu) galt es dann sich an den Start zu begeben.

Der Startbereich ist bewusst etwas enger gehalten. So ergab sich eine tolle Kulisse, mit reichlich Startern und interessierten Zuschauern. 3, 2, 1, Peng und Konfetti. Los ging es. Wie gewohnt, verhalf das Adrenalin dazu die Pace auf den ersten Kilometern gut zu halten. Es ist mir trotzdem gelungen mein Tempo zu zügeln und nur die kleinen Bergab-Passagen etwas schneller zu laufen. Leider habe ich erneut mit einem mittlerweile nicht mehr unbekannten Monsterchen zu kämpfen gehabt. Nein, der „Mann mit dem Hammer“ wartet erst ab 30+ km. Dieses hat sich in letzter Zeit fester in meine Laufhose verbissen. Ich nenne es daher den „Kilometerfresser“. Es sorgt für zusätzliche Laufmeter. Je mehr Meter, desto anstrengender der Marathon und vor allem desto langsamer die Zielzeit. Der Kilometerfresser ernährt sich von Zusatzmetern. So wird aus einem Fresserchen eine ausgehungerte Fressmaschine. Nach dem ersten Kilometerschild, verhalf mir das bis dato kleine Monsterchen schon zu zusätzlichen 50 m. Nicht viel? Dann mal für 42 km hochrechnen (Spoiler: es wären dann 2,1 km mehr!). Egal wie sehr ich mich um eine Ideallinie bemühte, das Monsterchen hielt wohl stets seine Hände vor meine Augen, so dass ich sie häufiger verlies. Zum Glück, habe ich meine Pace ja so gewählt, dass ich einen zeitlichen Puffer hatte. Die Strecke selbst war toll. Wie bereits im vorherigen Beitrag geschrieben bestand sie ja aus zwei 21 km-Runden. Auf einer Runde gab es immer wieder ein paar Bergab-Passagen, an denen man zu Atem kommen oder ein paar Zusatzsekunden herauslaufen konnte. Bergab heißt aber auch bergauf. Der Bergauf-Teil war jedoch nur sehr selten wahrnehmbar. Entlang des Mains sorgten im zweiten Rundenviertel Büsche und Bäume für schattige Abschnitte. Bei der Rückkehr zur Innenstadt (ca. 14 km) bemerkte ich schon, dass der Lauf anstrengend werden würde. Das letzte Viertel hatte etwas von einer Sightseeing-Tour, das einen an den meisten Sehenwürdigkeiten Würzburgs entlangführte und deshalb auch recht kurzweilig war. Dann war es soweit. Die Hälfte war bei 1:36 h geschafft. Aber moment. Laut meiner Pace sollte ich eigentlich 1-2 min schneller sein? Na klar. Der Kilometerfresser. Schon fast 400 m zusätzlich. Meiner Moral war das nicht ganz so zuträglich. An dieser Stelle hat es sich dann auch angekündigt. Das Wetter wurde wärmer, der Lauf anstrengender und die Zusatzmeter sammelte ich ein wie Erdbeeren auf dem Feld. Bei Kilometer 28 war es dann klar. Meine erhoffte Zielzeit werde ich bei diesem Marathon nicht erreichen. Selbst wenn ich die Zähne ganz fest zusammenbeißen würde, so würde ich allein wegen dem Kilometerfresser die 3:12 h nicht knacken. Der Mann mit dem Hammer hakte sich dann zusätzlich bei mir ein. Die zahlreichen Verpflegungsstände sorgten jedoch dafür, dass ich ihn zumindest immer wieder zur Seite schupfen konnte. Das Gehen an den Ständen, um mir mehrere Becher Wasser äußerlich und innerlich zuzuführen, kostete dennoch Zeit. Die letzten Kilometer in der Innenstadt waren dagegen ganz schön. Man bekam Laola-Wellen und wurde mit seinem Namen (der Stand auf der Startnummer) direkt angefeuert. Zwar war ich erheblich langsamer, als zu Beginn, der große Riesenhänger blieb aber durch die Unterstützung aus.

Bei 3:25.17 h lief durch das Ziel. Laut Veranstalter 42,2 km. Meine Laufuhr zeigte mir jedoch auch, dass sich mein blinder Passagier, der Kilometerfresser, nicht sehr artig verhalten hatte. 950 weitere Meter trugen ordentlich (zeitlichen) Balast mit sich. Doch das soll keine Entschuldigung sein. Mein Lauftag und meine Vibes waren diesmal einfach nicht die besten. Es hat diesmal nicht alles zusammengepasst. Dennoch ist das immerhin meine drittbeste Zeit, die ich bisher gelaufen bin. Es aus dieser Sicht zu sehen, fällt mir allerdings noch schwer. Ein Marathon ist aber eben ein Marathon. Deshalb ist diese Distanz so aufregend und spannend. Es kann so viel passieren. Das Rennen kann sich in so viele Abschnitte unterteilen. Man muss unweigerlich mit sich ringen und darf sich dann über die erreichte Finisher-Medaille durchaus freuen. Die 3:12 h zu knacken wird weiter auf meiner Agenda bleiben, jedoch werde ich wohl erstmal wieder ein paar Marathons bestreiten, die mehr als nur 42 km bieten. Der Medoc-Marathon mit seinen Weinständen passt da gut hinein. Berg- oder Ultramarathons stehen ebenso hoch im Kurs und bescheren mir ein wärmeres Bauchgefühl, als momentan ein schneller Stadtmarathon. Mal sehen, wohin die nächsten Anmeldegebühren überwiesen werden. Die nächsten Tage bleiben die Laufschuhe noch im Schrank und dürfen ausmüffeln. Doch danach wird dem Ziehen und Kitzeln im Bauch nachgegeben und wieder Trainingsmeter für das nächste Abenteuer gesammelt. Haltet euren Kilometerfresser auf Diät und habt viel Spaß beim Joggen. Bye bye!

Gleich geht´s los

Sonntag! 26. Mai! Würzburg! Showdown.

Am kommenden Wochenende ist es so weit. Der Würzburg-Marathon findet endlich statt. Letzten Herbst hat de Vorbereitung bereits mit der Ringrunning-Series begonnen. Dazwischen fanden Testläufe wie der Silvesterlauf oder der Wings-for-Life-Worldrun (erst kürzlich) statt. In mir steigt langsam die Spannung. Und ehrlich, ich bin auch ein Stück weit froh, wenn das Wochenende vorbei ist. Nicht falsch verstehen, ich freue mich auf meinen sportlichen Jahreshöhepunkt. Ich bin gespannt was geht, jedoch ist es auch schön nach dem Lauf wieder mehr Zeit für Freunde oder andere Projekte zu haben. Doch zurück zum Marathon. Die letzten Tage habe ich nochmal meine Playlist aktualisiert. Die Laufsachen stehen auch schon bereit (zumindest im Kopf). Vom letzten Rennen habe ich mich soweit erholt und hoffe, dass ich daraus viel Energie ziehen kann. Momentan ist die richtige Menge aus Ungeduld, freudiger Erwartung und Bammel im Bauch. Es kann losgehen. (das ich mich gestern am Oberschenkel an der Badezimmertür gestoßen habe lassen wir mal außen vor ;-P )

Was gibt Würzburg her? Die alte Mainbrücke hebe ich mir für nach dem Marathon auf. Es wäre schön dort erneut etwas zu trinken und auf den Lauf anzustoßen. Die Innenstadt, als auch das Außengelände der Residenz kenne ich bereits. Das Residenzinnere oder die Festung sind allerdings noch weiße Flecken auf meiner Sightseeing-Landkarte. Das Wetter wird am Samstag wohl entscheiden, wohin es geht. Das Marathongelände, mit all seinen Ständen, Imbissbuden und auch der Startnummernausgabe, wird aber selbstredend auch einen Platz auf meinem Zeitplan einnehmen. Dies gehört auch fix auf die Agenda eines Läufers. Hier holt man sich Ideen bzw. Flyer für zukünftige Läufe, kauft sich ein paar weitere Laufsnacks (an sich hat man ja schon seine eigenen für das Rennen mitgenommen) oder erliegt dem Warenangebot an Schuhen, Shirts und Hosen. Doch nicht nur das, sobald man auch nur das Hinweisschild zum Gelände sieht, nimmt das Kribbeln im Bauch weiter zu. Gleichzeitig beruhigt es etwas. Die digitale Streckenkarte und die Bilder auf der Homepage des Marathons bekommen ein Gesicht. Die Startlinie ist nun in Reichweite und nicht mehr so vage wie bisher. Nur noch einmal unruhig schlafen…

Der Würzburg-Marathon besteht aus einer Doppelrunde entlang des Mains. Bei einem Marathon, bei dem es mir um die Zeit geht, finde ich es gar nicht übel, wenn sich die Wegstrecke wiederholt. Die restlichen Kilometer sind so besser abzuschätzen. Man hat eher ein Gefühl, was man noch leisten muss.

Zum Glück ist der Würzburger Marathon recht flach und führt nicht, wie auch extra auf der Homepage beschrieben, über die Weinberge. Diese genieße ich am Tag davor oder ggf. noch nach dem Rennen. Die Strecke muss auch für Bestzeiten geeignet sein, denn sie gehört zu einer der Wenigen, mit der man sich für den weltbekannten Boston-Marathon qualifizieren kann. Seit diesem Jahr beträgt meine Qualizeit 3:10 h. Mal sehen, ob ich die schaffe. Spannend wird es wohl auch beim Startschuss, denn der Knall gilt wohl für mehrere Läufe (10 km, Halbmarathon, Marathon). Am Anfang wird es also ein ziemlicher Slalom und Stau. Hier muss ich mehr als die letzten Male in Regensburg oder auch in München darauf achten, nicht zu schnell anzufangen, nur um die Leute hinter mir zu lassen. Trotzdem muss ich aufpassen von den langsameren Läufern nicht ausgebremst zu werden oder zu viele Zusatzmeter zu sammeln. Es gilt der gleiche Spruch, wie bei allen längeren Sportevents. Zu Beginn des Rennens gewinnt man nicht, aber man kann verlieren. Was jedoch wohl durchaus Antrieb geben wird, sind die vielen Leute, die den Lauf begleiten und eben auch daran teilnehmen. Ist das Event, so wie in diesem Fall, ausgebucht, so ist man nochmal besonders stolz darauf, ein Teil davon zu sein.

Gerne könnt ihr euch in anderer Form an diesem Lauferlebnis beteiligen und spenden. Ich wäre euch dafür wirklich sehr sehr dankbar. Gerne als Belohnung oder gar als Ansporn im Vorfeld. So, dass soll es nun erst einmal gewesen sein. Habt eine gute Woche. Ich melde mich wieder nach dem Lauf =). Time to Play!

Wings for Life – Generalprobe geglückt !?!

Letztes Wochenende, am 5. Mai, war es so weit. Meine letzte lange Trainingseinheit stand in Form des „Wings for Life“-Worldrun an. Schon einmal vorweg: Es war ein tolles Event. Mit über 13.000 Teilnehmern allein in München war ein gute Atmosphäre im Münchner Olympiapark vorprogrammiert. Auch ansonsten stellte der Worldrun einen neuen Teilnehmerrekord auf: über 260.000 LäuferInnen. Wahnsinn. An der Olympiahalle angekommen galt es dann zunächst einmal die Unterlagen und das Runner-Shirt zu holen und sich im Anschluss die Gegend mit meiner Unterstützung anzusehen. Ein paar Pommes fanden auch den Weg in meinen Bauch.

Eine Stunde vor dem Startschuss habe ich mich dann warm gemacht. Dreißig Minuten vor dem Start galt es dann schon sich in seinem Startblock zu begeben. Dies fühlte sich zum ersten Mal etwas komisch an, denn ich startete ganz vorne. Bei den Profis. Bei den Favoriten (auch auf den Gesamtsieg). Zusammen mit Florian Neuschwander (M Gesamt #6), Max Rahm (M Gesamt #5) und Ingalena Schömberg-Heuck (W Gesamt #3). Sehr cool. Letztere fachte alle Läufer vor dem Start sogar noch zu einem Warm-Up an. Da wollte ich dann aber auch, dass ich mir diesen Platz verdiene. Der Ehrgeiz war geweckt. Die zum Ziel gesetzten 34 km mussten auf jeden Fall gehen. Insgesamt waren die deutschen Starter sehr erfolgreich. Jeweils drei Läufer waren bei den Damen, als auch bei den Herren weltweit unter den Top10.

Fünf Jäger in Tracht ließen es dann mit ihren alten Flinten krachen und eröffneten das Rennen. Kurz davor war ich mir unsicher, ob ich noch etwas Langes anziehen sollte oder nicht. Ich entschied mich dagegen und kam mir nicht mal einen Kilometer nach dem Knall der Schützen etwas veralbert vor. Es fing an zu regnen. Aber zum Glück nur leicht und kalt wurde es dadurch auch nicht. Also eigentlich genau mein Wetter. Mein Trainingsplan forderte mich für heute auf 35,8 km bei einer Pace von 5:01 min/km zu laufen. Mein Ziel war es die 34 km zu knacken, wozu 4:40 min/km nötig waren, bevor mich das Catcher-Car einholte. Mein Ego brachte mich jedoch dazu die ersten 10 km mit 4:24 min/km anzugehen. Diese vergingen wie im Flug. Kaum dass ich auf die Uhr gesehen habe, lag der nächste Kilometer schon wieder kurz vor mir. Ich lief also wie ein Anfänger. Viel zu schnell. Von mehr Leuten überholt zu werden, als man sich selbst schnappte war nicht angenehm. Nach dem siebten Kilometer verließen wir den Park und tingelten vielleicht noch weitere 5 km durch München bis wir dann die Vororte unsicher machten. Highlights waren hier zum Beispiel eine Straße in Karlsfeld, bei der nicht einfach nur etwas für die Läufer geklatscht wurde. Es wurde getobt! Zum Vergleichen war diese Ekstase wie die bei Hardcore-Fans, deren Fußballclub gerade ein Tor geschossen hat. In einem anderen Örtchen sorgte nicht nur ein Plakat für „Rückenwind“ sondern auch der Besitzer eines Laubbläsers, der uns Runner damit etwas unterstützen wollte. Beim Halbmarathon waren wir dann auch schon länger aus den Vororten heraus und lernten die kleinen Dörfchen mit deren umliegenden Rapsfeldern kennen. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Wetter längst umgeschlagen und die Sonne, sowie leichter (Gegen-)Wind machten auf sich aufmerksam. Meine Pace hatte sich zu diesem Zeitpunkt auf 4:30 min/km normalisiert. Für das Ambiente kann man dankbar sein. Am Abend habe ich mir den Lauf selber nochmals in der Mediathek angesehen. In anderen Ländern wurden den Läufern ein paar Kilometer auf Firmengeländen, Parks oder einfach durch nicht ganz so schöne Stadtgebiete zugeteilt. Ab den 21 km verließ mich dann auch etwas der Flow. Die Kilometer wollten sich nicht mehr ganz so leicht einsammeln lassen. Ich wurde ungeduldiger. Mit etwas Arbeit und meiner Playlist konnte ich mich aber wieder in die Gedankenhülle hineinbegeben und mein Programm wieder abspulen. Die letzten acht K´s (Kilometer) der 34 km lagen vor mir. Langsam musste ich meiner mangelnden Disziplin zu Beginn des Rennens jedoch Tribut zollen. Ich spielte wieder „Eliud“ und lachte. Die Hormonausschüttung half um das Ziel dann zu erreichen. Super. Es war geschafft! Doch wo blieb ds Auto? Nach all der Anstrengung war es schwer sich noch zu motivieren und weiterzulaufen. Ja, man hätte auch einfach auf das Auto warten und sich einholen lassen können. Aber wenn man schon einmal so weit gekommen ist… Hilfreich war ein anderer Läufer dem es scheinbar genau so ging und sein Ausspruch „Jetzt könnte es aber schon einmal kommen.“ Das war der Funke den ich zum Weiterlaufen benötigte. Ich gab mir Mühe meinen Leidensgenossen auf meiner letzten Motivationswelle mitzunehmen, doch dieser wollte nicht mehr so richtig. Danach flitzte ein Radler und ein Motorradfahrer an mir vorbei. „Gleich ist es da!“. Mit mittlerweile 22 km/h fuhr Andreas Wellinger im Catcher-Car dann an mir vorbei. Meine Laufuhr zeigte 4:38 min/h und 36,5 gelaufene Kilometer an. Meeegaaaa! Ich war happy. Das ich so weit komme hätte ich nicht gedacht. Nun galt es nur noch einen Shuttlebus zu erreichen – und das dauerte… noch weitere 3 km. Auf diesem Weg fuhren glücklicherweise zwei Versorgungswägen vorbei. Weiter möchte oder muss ich ein Ehepaar erwähnen, das am Ende eines Ortes geparkt und die Läufer mit einem Kofferraum voller Getränke freiwillig versorgt hat. „Laufen wollen wir zwar nicht, aber zumindest wollen wir uns dann um eure Versorgung kümmern.“ Unglaublich toll. Danke dafür nochmal.

Eine dreiviertel Stunde nachdem ich gecatcht wurde, habe ich einen der letzten Shuttlebusse dann gecatcht. Weitere 30-40 Minuten später liefen wir dann in das Olympiastadion ein (der Bus machte am Stadioneingang halt). Ein paar Athleten waren noch im Stadion und haben uns begrüßt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass um das Stadion herum die Versorgungsstelle war 😉 . Nach einem Edinger alkoholfrei -Grapefruit (schmeckt wirkich gut) machte ich mich dann daran meine Unterstützer zu finden, was recht gut und schnell gelang. Während ich mich danach für die Rückfahrt zurecht gemacht habe, waren dann auch die Ergebnisse schon da. Unter den besten 150 deutschland- und den besten 850 weltweit. Yupp, das Ego war zufrieden.

Fazit: Ein paar Verbesserungen müssen noch gemacht werden. Die Generalprobe ist jedoch geglückt. Playlist und Workout haben einen guten Job gemacht. Die Songs haben mich lange getragen und Nacken, sowie Rücken waren nicht verspannt. Vor zu gutem Wetter in Würzburg habe ich jedoch Bammel (Ja, mir ist klar, dass dies Ende Mai sehr wahrscheinlich ist). Letzten Endes war es ein super Tag, der natürlich durch das Ergebnis ein Happy End hatte, jedoch auch und vor allem durch die TeilnehmerInnen inspirierte. Damit sind die angetretenen Rollstuhlfahrer und u. a. die als erste einkassierte Läuferin gemeint. Diese ist aus ihrem Rollstuhl aufgestanden und konnte ein paar Meter ohne Hilfe zurücklegen. Wahnsinn. Das sind die Helden dieses Rennens und auch die Personen für die man unter anderem eben auch antritt. Ich hoffe, dass mir diese Bilder in Würzburg helfen werden. Gleiches wünsche ich auch euch. Bleibt am Ball. Grübelt nicht ob. Macht einfach! Haut rein und bis zum nächsten Mal.

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