Whatsapp (5:48 Uhr): „Guten Morgen, hast spontan Lust mit auf dem Zoolauf heute Abend um 18 Uhr zu laufen? Treffpunkt wäre 17:45 Uhr am Löwenhaus.“
Und ob ich Lust hatte! Ca. 12 Stunden später stand ich dann mit Laufklamotten im Zoo. Was für ein cooles Setting! Während ich noch auf meine Freundin von der die Nachricht kam wartete, konnte ich mir neben den Tieren auch die Läufer ansehen. Der 15. Augsburger Zoolauf hatte etwas von einem Firmenlauf. Also quasi auch alle in bestimmte Spezies unterteilbar, da alle in eigene Felle (Firmenshirts) gekleidet waren. Eine Gruppe lies sich etwas mehr von der Lauflandschaft inspirieren als die anderen. Sie kamen in Nashornkostümen =). Im Löwenhaus selbst pirschten sich die Läufer an fünf Personen ran. Ihre Fluchtmöglichkeiten waren sehr schlecht. Hinter ihnen war eine Glasscheibe, welche sie von einer Löwengruppe trennte. Vor ihnen versperrten ihnen Holzbalken (oder war es Bierbänke?) den Fluchtweg. Da erst bemerkte ich die Laptops. Es waren die Leute von der Anmeldung.
Direkt an der Kinderecke mit Streichelzoo stand dann schon das Start- und Zieltor. Dort machten sich die Athleten und ich bereit den Worten des Moderators zu lauschen und sich das Regelwerk anzuhören. Es galt, so viele Runden wie möglich innerhalb einer Stunde zu sammeln. Nach jeder Runde musste man dabei seine Hand durch einen Gummi fädeln, der bereits fachmännisch von den Helfern aufgespannt wurde. Dies erinnerte unweigerlich an Ritterspiele in Form des Tjostens oder an Eisvögel, die versuchen ein Fisch aufzuspießen. Für jeden Gummi wurde im Nachhinein ein Betrag von 2 € vom Rotary-Club an den Augsburger Zoo gespendet. Dabei kamen zum Schluss 5000 € zusammen. Eine schöne fette Honigwabe für die Zoobären. Doch man sieht auch, dass der Lauf nicht all zu groß war. Dies liegt nicht daran, dass der Lauf keine Fanbase hatte, oh nein. Die Firmen/Läufer stürzten sich bei der Anmeldung wie die Geier auf Aas, so dass die Plätze binnen 24 h bereits vergriffen waren. Woran es lag, dämmerte mir sofort nach dem Startsignal (auf eine Schuss wurde sinnvollerweise wegen der Tiere verzichtet). Die Laufstrecke war natürlich der normale Gästeweg durch den Zoo. An manchen Stellen war dieser sehr schmal. Da ich kein Kletteraffe bin, musste ich mich mit meiner Laufpartnerin fast einen halben Kilometer in Geduld üben, bis sich die Athletenherde auf der Strecke verteilt hatte. Wir konnten in dieser Zeit ganz normal gehen. Diese Meter nutzte ich dann, um mit meiner GoPro auf Safari zu gehen und von den Tieren ein paar Fotos zu machen. Mehr Läufer waren also einfach nicht möglich.
Während des Laufs gab es einige Highlights. So konnte ich z. B. endlich einmal die Nasenbären sehen, die etwas aus ihrem Holzhaus spitzelten. Auch der Kragenbär schaute in einer Runde aus seiner Höhle und betrachtete das rege Treiben. Neben den Zuschauern klatschten dann auch noch die Seehunde in ihre Hände. Was den Lauf jedoch auch sehr angenehm gestaltete war die Stimmung. Es galt nicht seine Bestleistung zu toppen oder einen bestimmten Platz zu erreichen. Ziel war es einfach miteinander zu laufen und einen schönen Abend mit toller Kulisse zu verbringen. So stapften dann auch kniehohe Kinder mit Mutti oder Vati durch den Zoo und sammelten ihre Rundengummis. Wirklich süß. Zehn Minuten vor Ende wurde dann ein blauer Teppich am Ziel ausgebreitet, der die Finalrunde einläutete. In dieser konnte man sich dann auch noch am Getränkestand ein Becherchen Weinschorle gönnen. Ideal um mich für den Medoc-Marathon einzustimmen. Drei Minuten später baumelte dann eine Finisher-Medaille um meinen Hals. Die Verpflegung war auch spitze. Wasser, Proteindrinks, Bananen und Sammeln. Völlig ausreichend für eine Stunde laufen.
Das eigentliche Ende fand ja im Biergarten nebenan statt. In der Anmeldunggebühr war auch ein Getränkegutschein für diesen dabei. In Kombi mit einem Schälchen Pommes oder Kässpatzen konnte man so der anschließenden Tombola und der Siegerehrung folgen. Danach zogen die Läuferherden zügig ab, so dass die Tiere ihre Ruhe bekamen. Für mich war es ein schönes Erlebnis, von dem ich hoffe, dass ich irgendwann im nächsten Jahr in knappen 24 h Beute reißen und einen Startplatz ergattern kann.
Habt auch noch ein schönes Laufwochenende. The Lion runs tonight!









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