Nur noch eine Woche, dann ist es so weit. Der Startschuss zum Regensburger Marathon, an dem ich teilnehme, wird zu hören sein. „I gfrei mi!“

Doch bis so ein Marathon gelaufen ist vergeht ein Weilchen. Die Knochen werden müde und im Kopf beginnt sich der ein oder andere Kilometer seeeeehr zu ziehen. Was dagegen machen? An dieser Stelle möchte ich meine Taktiken für diese Momente mit euch teilen.

  1. Atmosphäre genießen: Vor allem während der ersten Kilometer braucht man gar nichts. So viele Leute die einen anfeuern. Richtig, beim Marathon wird jeder angefeuert. Egal, ob man ihn kennt oder nicht. Der Respekt der Zuschauer („Wow, noch so ein Verrückter der 21/42 km läuft“) ist einem sicher. Zusätzlich trifft man gerade bei Stadtmarathons immer wieder auch Bands und Musikgruppen (z. B. Trommeln) die etwas zum Besten geben. Da kann man sich durchaus von der Atmosphäre tragen lassen.
  2. Abklatschen: Am Streckenrand stehen immer wieder Kinder, die unbedingt abgeklatscht werden wollen. Und zwar von einem selber. Man fühlt sich als richtiger Sportstar. Wenn ich an mein Kindesalter denke, als ich auf die Bande der Augsburger Panther geklettert bin um mich von ihnen abklatschen zu lassen, dass war immer wieder klasse. Und genau so ein Lächeln kann man den Kindern am Streckenrand auch immer wieder geben. Mein erstes „großes“ Abklatschen war beim Great-Wall-Marathon. Eine 7er-Gruppe junger chinesischer Kinder feuerten mich an und streckten tobend ihre Hände aus. Das war echt Wahnsinn. Von diesem echt besonderen Moment habe ich dann auch mit meiner GoPro ein Foto geschossen. So etwas beflügelt einen mega.
  3. Rechnen: Waaaaas? Welche Pace muss ich laufen? Wie lange muss ich laufen um 10%, 33%, … der Strecke zu laufen? So ganz motivierend ist das Rechnen selbst nicht, aber die Zeit vergeht ganz gut. Man hat wieder etwas worüber man nachdenken kann. 3,5 h wollen schon gefüllt werden. Das schöne aber daran: Es freut einen schon, wenn man dann z. B. Kilometer 7 (1/6 Marathon) erreicht und die berechnete Zeit unterboten hat.
  4. Fans mitbringen: Logo, dass es einen freut ein bekanntes Gesicht zu sehen, dass einem zujubelt. Das ist dann schon nochmal etwas anderes, als ein „anonymes“ Zurufen eines Fremden.
  5. Musik hören: Ich laufe gerne mit Musik. Nur am Anfang und auch häufiger zum Schluss verzichte ich auf Kopfhörer im Ohr. Hier kann ich mich mit ausgewählten Liedern entweder in eine Art Meditation versetzen um konstant men Tempo halten zu können oder mich nochmal richtig pushen, wenn ich noch schneller laufen möchte oder bereits am Kämpfen bin.
  6. Überholen: Wichtig! Nicht zu sehr von der Pace abweichen. Schon gar nicht in der ersten Hälfte. In der zweiten Hälfte kann man langsam immer besser einschätzen wohin die Reise geht. Geht es gut oder wird es ein Kampf. Für den ersten Fall ist dieser Punkt gedacht. Es geht echt gut, wenn man einen Läufer vor einem sieht, der ungefähr das gleiche Tempo hat. Nun kann man ggf. 1-2 Sekunden anziehen und sich Stück für Stück, 100m für 100m an ihn heranziehen. Bis man dann tatsächlich vorbei ist. Gerade zum Schluss tut das echt gut. Freude, ole ole! Und auf zum Nächsten 😉

Ich hoffe, dass euch der ein oder andere Tipp hilft, selbst mal aus einem Loch zu kommen oder dieses zu überspringen. Falls ja, so hinterlasst doch mal einen Kommentar. Bis zum nächsten Mal